Gemeindeentwicklung – BAUEN, Wohnen, energie und Umwelt
Unsere Gemeinde ist stets im Wandel. Wir wollen klare, verlässliche und klimaverträgliche Rahmenbedingung für Bauvorhaben entwickeln. Wir haben uns Ziele gesetzt, die wir umsetzen wollen: Wohnraum erhalten und schaffen, Energien clever nutzen, Flächenversiegelung entgegentreten, Gewerbegebiete mit Augenmaß.
Wohnraum erhalten und schaffen
In weiten Teilen ist Rellingen von Einfamilienhäusern in offener Bauweise geprägt. Aber es fehlt in Rellingen an bezahlbarem Wohnraum für alle Berufs- und Altersgruppen.
Unsere Landesregierung stuft Rellingen als Gemeinde mit angespanntem Wohnungsmarkt ein. Genau für solche Gemeinden wurde das Baulandmobilisierungsgesetz verabschiedet. Dies wollen wir zum Beispiel im Rahmen des Vorkaufsrechts aktiv nutzen. Wir setzen uns dafür ein, dass auf den so erworbenen Flächen öffentlich geförderter Wohnraum entsteht. Die Wohnungen der Neuen GeWoGe im Robinienstieg können hierfür als Anschauung gelten.
Als Voraussetzung dafür wollen wir in der Gemeindevertretung die „angespannte Wohnungslage“ feststellen.
Auch die Anwendung der Mietpreisbremse sollte in Rellingen kein Tabu sein. Auf dem Weg dahin sollten wir einen aktuellen Mietenspiegel erstellen.
Unser Ziel ist es, dass alle von jung bis alt unabhängig vom Geldbeutel, die Chance haben, in Rellingen ein Zuhause zu finden.
Junge Menschen in oder kurz nach ihrer Ausbildung, Familien mit Kindern, Mitarbeiter*innen von Rellinger Unternehmen, Senior*innen mit kleinen Renten brauchen unsere Unterstützung.
Wir möchten dafür sorgen, dass auch die Verkäuferin, der Feuerwehrmann, die Arzthelferin, Alleinerziehende weiter in Rellingen wohnen können. Mehrfamilienhäuser, die sich in die umliegende Bebauung einfügen und energetisch auf dem neusten Stand sind, sind eine Option. Mehrgenerationsprojekte und Wohnungsgenossenschaften sind weitere Möglichkeiten, dass Rellinger*innen vor Ort wohnen bleiben können. Mit dem Seniorenwohnen am Rosenkamp ist ein Anfang gemacht.
Energien clever nutzen
Die Energiekrise macht das Ersetzen von fossilen Brennstoffen durch Erneuerbare Energien auf jeder Ebene unerlässlich. Dabei gilt es bei zukünftigen Bauvorhaben Potentiale zu erkennen und zu nutzen.
Wir sind stolz, der Gemeinde die Zusammenarbeit mit der Genossenschaft „Solarinitiative Halstenbek“ angeraten zu haben. Unsere Schul- und Sporthallendächer sind hoffentlich bald zu stromerzeugenden Feldern umgestaltet. Jede*r Bürger*in kann Genoss*in werden und somit an den Gewinnen angemessen beteiligt werden.
Wir streben darüber hinaus die Erschließung weiterer Quellen für Erneuerbare Energien in unserer Gemeinde an.
Im Ortsteil Krupunder soll die Abwärme des zukünftigen Rechenzentrums für die neu entstehende Erich-Kästner-Schule mit Sporthalle und darüber hinaus für ein Fernwärmenetz genutzt werden, sofern die Potentialanalyse die Möglichkeit eröffnet.
Wir setzen uns dafür ein, dass alle Potentiale für die Nutzung der Solarenergie und weiterer Erneuerbaren Energien ausgeschöpft werden.
Das sind wichtige Schritte, um unseren Ort fit für den Klimawandel zu machen.
Flächenversiegelung entgegentreten
Die Landesregierung von Schleswig-Holstein will den Flächenverbrauch deutlich senken – von derzeit 3 Hektar auf 1,3 Hektar pro Tag. Dieses Ziel soll bis 2030 erreicht werden. Wir wollen hier auch einen Beitrag leisten.
Wir GRÜNE wollen weiterem Flächenfraß unserer Gemeinde Einhalt gebieten. Flächen in den Landschaftsschutzgebieten sollen nicht mehr in Bauland umgewandelt werden, Grünflächen sollen erhalten bleiben und aufgewertet werden und der Flächenverbrauch soll nicht mehr in unbebauten Außenbereichen stattfinden.
Darum haben wir dem geplanten Gewerbegebiet zwischen der Tangstedter Chaussee und dem Ellerbeker Weg und den dadurch entstehenden Kosten nicht zugestimmt. Im Haushalt werden 560.000 € für den Bebauungsplan im Jahr 2023 und fast 10 Mio. € bis 2025 eingeplant.
Auch bei der Schaffung neuen Wohnraumes wollen wir die fast unlösbare Aufgabe meistern, ohne größere Flächenversiegelung auszukommen. Zum Beispiel durch Nachverdichtung oder Sanierung.
Zum Thema Bauen gehört in Rellingen unbedingt die schadensfreie Ableitung der Niederschläge, damit keine Straßen unter Wasser stehen und Keller volllaufen. Viele Rellinger*innen haben in den letzten Jahren verstärkt diese Erfahrung machen müssen. In erster Linie wollen wir, dass die Niederschläge im Baugebiet selbst versickern. Durch den Klimawandel ist jedoch immer öfter mit Starkregen zu rechnen. Unsere Regenrückhaltebecken sind nicht mehr in jedem Fall ausreichend. Wir haben uns deshalb besonders engagiert, eine Polderfläche zu finden, die in einem solchen Fall die Wassermassen schadlos aufnehmen kann. Gemeinsam mit Ellerbek ist nun eine geeignete Fläche gefunden worden und der Ausbau muss nun noch zwischen den Gemeinden vertraglich geregelt werden.
Ausgleichsflächen, die aufgrund neuer Bebauung benötigt werden, sollen in Rellingen gefunden werden. Dafür haben wir GRÜNE uns eingesetzt und wollen dies auch weiterhin tun.
Gewerbegebiete mit Augenmaß
Rellingen ist mit seiner Nachbarschaft zu Hamburg, seinem niedrigen Gewerbesteuerhebesatz und der Anbindung an die A23 für Gewerbetreibende äußerst attraktiv.
Seit vielen Jahren gibt es zwei größere Gewerbe- und Industriegebiete in Neu-Egenbüttel und Rellingen-Krupunder. Aktuell sind zwei weitere Gewerbegebiete in konkreter Planung:
Das Gewerbegebiet an der Tangstedter Chaussee (B-Plan 70) und das eingeschränkte Gewerbegebiet an der Kellerstraße/Hermann-Löns-Weg (B Plan 72).
Außerdem gibt es noch das Gewerbegebiet an der Hallstraße/dem Halstenbeker Weg, direkt an der Autobahnzufahrt Halstenbek-Rellingen gelegen.
Einerseits profitiert die Gemeinde von den Gewerbesteuereinnahmen, andererseits ist aufgrund der Nähe zu den angrenzenden Wohngebieten eine schwierige Gemengelage entstanden.
Damit die Belastung der Bevölkerung, insbesondere durch den gewerblichen Verkehr, erträglich bleibt, wollen wir neues Gewerbe ausschließlich an den Autobahnauf- und Abfahrten ansiedeln. Eine weitere Zersiedelung der Landschaft soll dadurch vermieden werden.
Aus diesem Grund haben wir dem Gewerbegebiet an der Tangstedter Chaussee nicht zugestimmt. Wir befürchten, dass aufgrund der Lage, weitab von den Autobahnzufahrten, mehr Verkehr im Ortskern und in den umliegenden Gemeinden wie Ellerbek und Tangstedt entsteht.
Wir unterstützen die Entwicklung einer behutsamen, nachhaltigen und flächensparenden Gewerbestrategie, die zuallererst Leerstand im Bestand beseitigt.